Von Herzen Geschrieben

View Original

Lass los, was nicht mehr gut für dich ist

Hallo du Herzensmensch,

Es ist früh am Sonntagmorgen und alles um mich herum ist noch still, leise und unendlich friedlich. Ich liebe dieses Gefühl. Diese Ruhe am Morgen. Da geht mir direkt wieder das Herz auf. Das erste Mal diese Woche sind meine wunderschönen (und renovierungsbedürftigen) Fenster beschlagen, was dem allem irgendwie direkt noch mehr Atomsphäre gibt. Der Herbst ist da - neben dem Frühling meine liebste Jahreszeit. Leider hat sie mir dieses Mal direkt eine fette Erkältung gebracht, die mich für ein paar Tage ziemlich lahm gelegt hat. Ein Glück, dass es mir langsam besser geht - ein großes Glück, denn in ein paar Tagen heißt es für mich: ab den Urlaub. Der erste Urlaub seit Corona - ehrlicherweise sogar seit davor. Es ist lange her, dass ich so richtig Urlaub Urlaub gemacht habe: an einem Ort, an dem ich noch nie war. Ich freue mich wie ein Honigkuchenpferd, nerve alle in meinem nahen Umfeld mit meiner Vorfreude (ich stelle mir ja immer vor, dass diese Vorfreude mich einfach unglaublich süß macht) und bin trotzdem auch aufgeregt. Ich würde so oder so schon sagen, dass ich kein Reiseprofi bin und mit Corona wird das alles ja nicht einfacher. Habe ich die richtigen Dokumente? Was muss ich beachten? Und und und. Wenn du die Staatsgrenze nach den Lockdowns schon überwunden hast, dann weißt du sicherlich was ich meine. 

Als ich heute morgen im Bett lag und mich von a nach b wälzte, weil Hals und Nase mich nicht mehr schlafen ließen, habe ich darüber nachgedacht, dass es so schön wäre dir nochmal zu schreiben, bevor es in den Urlaub geht. Am Ball zu bleiben, nachdem ich das Schreiben letzte Woche nach zwei Monaten endlich wieder aufgegriffen habe. Deshalb sitze ich jetzt hier. Schaue aus dem beschlagenen Fenster, trinke meinen heißen Zitrone-Ingwer-Tee, der mittlerweile gar nicht mehr so heiß ist, und genieße dieses warme Gefühl. Das mir nicht nur der Tee sondern vor allem das Schreiben gibt. Ich könnte es ewig tun. Es erinnert mich auch an dem Sommer 2018 in dem ich jeden Morgen super früh aufwachte, mich mit einem Kaffee auf den Balkon setzte, dem Sonnenaufgang zuschaute und einen Blogartikel nach dem anderen schrieb. Es kommt mir vor wie eine völlig andere Zeit. Doch genau diese vermisse ich in der letzten Zeit oftmals. Ich vermisse die Ronja, die ich damals war. Ich habe den Eindruck, dass ich damals so sehr bei mir war, so in meiner Kraft…und irgendwie bin ich das gerade nicht mehr. Ich habe den großen Drang mich wiederzufinden und von Zeit zu Zeit bin ich es auch, bin wieder voll da, doch dann schwindet das Gefühl oft auch wieder. Ist das vielleicht etwas, dass viele erleben nach dieser immer noch andauernden Pandemie-Zeit? Vielleicht. Denn natürlich wurde vielen von uns Lebensfreude in Form von Aktivitäten genommen. Mir zum Beispiel das Schreiben in Cafés - eine meiner absoluten Lieblinge, doch das ging für eine Weile nicht mehr. Und wenngleich es jetzt natürlich wieder geht, muss ich mich immer wieder daran erinnern…weil ich irgendwie vergessen habe, dass es diese Option überhaupt gibt. Geht dir das vielleicht ebenso?

Das spannende ist jedoch, dass ich unter der Schwere, unter dem Kummer auch die absolute Freiheit, das absolute Glück, die absolute Vollkommenheit spüre. Sie ist zum Greifen nah. Oh es ist schwierig, das in passende Worte zu fassen… als hätte die Scheibe einen Sprung gekriegt, der sich gerade immer weiter ausbreitet und kurz vorm Zerbrechen steht und ich kann spüren, dass es bald dazu kommt, dass die Scheibe zerbricht. Gerade gestern Abend habe ich nochmal bei Instagram reingeschaut und Connie Chapman teilte die Tarotkarte, die sie gezogen hatte, in der es genau darum geht: Das Wegbrechen und Auflösen alter Muster, Dinge und Glaubenssätze. Genau das ist es wohl, dass auch ich gerade spüre. Altes bricht weg…und für mich passiert das vor allem in meinem Inneren. Bestimme Gedanke, bestimmte Verhaltensweisen, ich spüre kristallklar, dass diese nicht mehr zu mir passen, dass es Zeit ist anders zu denken (vor allem über mich selbst). Bislang nehme ich es meist nur wahr, schaffe es noch nicht unbedingt das umzusetzen, doch ich weiß, dass genau das bald passieren wird. Von der bloßen Beobachtung und Wahrnehmung wird die Umsetzung kommen. Vielleicht ist bereits dieser Akt des Schreibens der erste Schritt dorthin.

Oh wie gut es getan hat. Wie gut es getan hat mit dir zu sprechen, denn das ist es doch irgendwie oder nicht? Ein Geschenk. Ich denke ich werde das ganze noch ein wenig im Newsletter ausführen, denn es juckt mich unterm Finger auch da einen neuen zu schreiben und ich glaube ich werde dort auch die Bücher teilen, die ich bereits gekauft habe oder kaufen werde um ein bisschen mehr zu mir zu finden. Vielleicht sehe ich dich gleich da - und wenn du noch nicht angemeldet bist, dann lade ich die dazu ein, dass hier oder am Ende der Seite zu tun. 

Ich wünsche dir den allerschönsten Sonntag. 

Von Herzen Geschrieben,

Ronja