Von Herzen Geschrieben

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Manchmal müssen es einfach „schlechte“ Gewohnheiten sein (und warum diese gar nicht immer schlecht sind)

Ach ich liebe es. Ich liebe es, wenn ich so unendlich ehrlich mit dir bin, dir wirklich aus den Tiefen meines Herzens schreibe. Denn ja, obwohl der Titel dieses Blogs „Von Herzen Geschrieben“ ist, fällt es mir trotzdem immer wieder richtig schwer genau das zu tun. Von Herzen zu schreiben. Doch ich habe das große Bedürfnis noch tiefer zu gehen und habe gleichzeitig noch überhaupt keine Ahnung wie.

Von Herzen

Einen ersten Schritt in die Richtung gemacht habe ich auf jeden Fall schon mal als ich auf Instagram erzählt habe was mir alles gerade durch mein Herz wandert. Noch am Morgen hatte ich mir in meinem Filofax eine Notiz darüber gemacht was ich nach der Arbeit bei Instagram teilen wollte, doch am Ende habe ich über etwas völlig anderes gesprochen und auch jetzt werde ich dir von etwas ganz anderem erzählen.

Ich liebe es zu schreiben. Ich denke, dass das kein Geheimnis ist, doch genauso sehr liebe ich es auch zu sprechen. Und manchmal klappt es mit dem Medium der gesprochenen Sprache einfach besser als mit der geschriebenen. Ein Grund dafür, dass ich über meinen Newsletter Sprachnachrichten verschicke – Von Herzen Gesprochen (ganz ehrlich...ich finde den Titel mega! Manchmal träume ich davon, dass das ganze irgendwann noch zu einem Podcast wird...wer weiß). Apropos träumen, man oh man, ich träume gerade viel. Also ich meine nicht träumen im Sinne von einem Traum während man schläft, sondern träumen im Sinne von Tagträumen, visualisieren und an die Erfüllung der eigenen Ziele denken. Das hat mir unglaublich viel Kraft gegeben in der letzten Zeit.  

Denn die letzten Wochen waren irgendwie nicht die besten für mich. Es war der Wurm drin und ich kann nicht mal sagen warum. Es ging mir nicht gut. Ich war unglaublich genervt, empfindsam, leicht reizbar – ich glaube das habe ich auch öfter hier in den Beiträgen erwähnt. Die letzten Tage wollte ich vor allem eins: in meine Höhle. Mich zurückziehen. Einkuscheln. Einfach sein. ... habe ich das getan? Ja und irgendwie auch nein. Ich habe an sich die ganze Zeit gewusst, dass ich einfach Stille und Ruhe brauche, doch anstelle davon sie mir zu geben, habe ich meine Zeit mit Netflix gefüllt. Mhhhhh nicht ganz so effektiv wie gedacht. Das das eine schlechte Gewohnheit von früher ist, habe ich dir ja bereits HIER erzählt.

Schlechte Gewohnheiten, gute Gewohnheiten?

Manchmal muss das aber auch einfach sein. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, doch es passiert mir immer wieder, dass ich mich in dem Muster der alten Gewohnheiten verliere und mich ihr wissentlich hingebe. Ich weiß, dass die alte Gewohnheit aktiviert wird (also in dem Fall der nicht mehr unbedingt guttuende Serienmarathon) und mir ist durchaus bewusst, dass es nicht die beste Gewohnheit ist und gleichzeitig habe ich das Gefühl sie zu brauchen. Und wahrscheinlich tue ich da auch, denn nach einer Weile kommt immer ein Punkt und zack kehrt die Inspiration zurück. Die schlechte Laune (oder besser die komische Laune) verfliegt und die gute Stimmung kehrt zurück.

Ja und irgendwie ist das jetzt gerade passiert. Als ich eben das erste Mal in dieser Saison auf dem Balkon saß und meinen Kopf in die Sonne streckte. Da floss langsam alle Anspannung von mir ab. Ich frage mich gerade warum ich überhaupt darüber schreibe, ich hatte doch etwas völlig anderes im Kopf, doch ich glaube ich weiß warum.



Ja, an sich ist das endlose Serien schauen – binge watching – eine Gewohnheit aus meiner Vergangenheit, die ich zu so einem Maß betrieb, dass ich sie als schlechte bezeichnet habe. Doch nicht immer ist sie das. Nicht immer ist sie schlecht. Manchmal tut ein Nachmittag (oder mehrere) auch einfach gut. Das gilt für alles. Nichts ist schädlich, wenn man es in Maßen betreibt. Nicht die Schokolade, nicht das Glas Wein. Schwierig wird es wenn man anfängt jeden Tag ein Glas zu trinken, jeden Tag eine Tafel zu essen oder es eben aus den „falschen“ Gründen zu tun. Früher habe ich Serien geschaut um vor meinem Schmerz und der Leere in mir zu flüchten. Es war ein Werkzeug um zu verdrängen. Heute mag das auch mal passieren, doch dann ist es nicht von Dauer. Fast zehn Jahre auf der Reise der Persönlichkeitsentwicklung und ich erkenne ziemlich gut, wenn es mir schlecht geht und ich versuche meine Emotionen zu verdrängen. Wieso ich das heute kann? Weil ich so viel Arbeit in mich investiert habe und gelernt habe mir selber eine beste Freundin zu sein. Und das wiederum ist ein Geschenk...ohhhhh, ich kann es nicht abwarten dir so viel mehr über meine Geschichte zu erzählen... denn sie kommt...wenn alles gut läuft...in einem Buch...

 

Doch für diesen Moment, für heute, mache ich diese Word Datei zu und öffne die nächste um über das zu schreiben, weshalb ich eigentlich den Laptop aufgeklappt habe, genieße die Sonne, die durch meine Wohnung scheint und das Leben, das um mich herum pulsiert.

 

Von Herzen Geschrieben,

Ronja