Von Herzen Geschrieben

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Warum und wie du deine Gedanken überprüfen kannst

Von Kopfschmerzen und meiner Liebe zu Kalendern 

Ich denke eine Sache weißt du bislang sicherlich noch nicht über mich, schließlich ist dies erst der zweite Beitrag, der auf Von Herzen geschrieben (Link) online geht. Es ist nämlich so, dass ich eine sehr sehr große Liebe zu Kalendern habe. Zu Schreibwaren allgemein, doch vor allem auch zu Kalendern. Früher verging fast kein Jahr an dem ich nicht mindestens dreimal meinen Kalender wechselte. Vielleicht liegt es am Alter, vielleicht auch einfach daran, dass ich mittlerweile weiß was ich in einem Kalender brauche, doch dieser permanenter Wechsel liegt der Vergangenheit an. Heute habe ich meinen Kalender und liebe ihn (einen Filofax Personal um genau zu sein). In eben jenem Kalender fing ich Anfang 2020 an jede Routine oder jedes relevante Vorkommnis in einer Jahresübersicht zu notieren, das ich zu dem Zeitpunkt trainierte oder die mir wichtig sind. Da waren Anfang des Jahres 2020 fast 60 Tage in den ich vegetarisch lebte. Mehrere Monate in denen ich auf Kaffee verzichtete (wie ich diesen Verzicht schaffte ist mir rückblickend ein Rätsel, sehne ich mich doch jetzt gerade so sehr nach einem zweiten „Morgenkaffee“). Die Tage in denen ich Reiki übte. Oder später im Jahr jeder Tag in dem ich bei meiner Social Media Detox blieb. Die Tage an denen ich an meinem großen Projekt schrieb. Tja und dann die eine gesundheitliche Herausforderung, die ich mit mir trage: Kopfschmerzen, oder laut ärztlicher Diagnose auch Migräne. (Keine Sorge, wir kommen bald zum Thema Gedanken überprüfen).

 

Wenn ich nur auf mein Gefühl schaue, dann würde ich eine Behauptung wagen: In der zweiten Hälfte des Jahres gab es mehr Kopfschmerz-Tage als in der ersten Hälfte. Und siehe da, ein Blick auf die Liste, das stimmt.


Zu viele Gedanken

Die Kopfschmerzen begleiten mich schon viele Jahre lang und so auch die Suche nach dem Grund für sie. Dabei habe ich eine Sache in den letzten Monaten beobachtet und ich komme einfach nicht umhin zu denken, dass sie eine wichtige Rolle spielt: Ich habe mir Gedanken gemacht. Unendlich viele Gedanken. Sorgenvolle Gedanken. Gedanken über die Zukunft. Gedanken zu bestimmten Entscheidungen von denen ich das Gefühl habe, dass ich sie treffen muss. Den lieben langen Tag.

 

Um ehrlich zu sein gab es viele Tage in denen ich immer wieder dachte „es ist zu viel“. Ich ging davon aus, dass es zu viele Aktivitäten in meinem Leben gab (wobei naja, abgesehen von der Arbeit unser aller Privatleben ja Dank Corona eher entschlackter ist). Erst jetzt viel später wird mit bewusst, dass es bei dieser Aussage um meine Gedanken ging. Zu viele Gedanken. Zu oft im Kopf, zu wenig im Körper, im Herz.

 

Ein gutes haben die wiederholten Quarantäne-Tage und die viele Zeit zu Hause: ich wurde mir dessen bewusst. Langsam und in kleinen Schritten habe ich gemerkt wie viel Wirrwarr in meinem Kopf herrschte. Wie er direkt nach dem Aufwachen sofort losplapperte. Wie ich nicht einschlafen konnte, weil meine Gedanken rasten und keine Ruhe gaben. Es ist ein gutes, dass ich mich an die Meditationsrituale erinnerte, die ich vor vielen Jahren aufbaute. Auch hier merkte ich wie schwer es mir Anfangs fiel eine innere Ruhe zu finden. Und es ist auch ein gutes, dass mein Herzensmann nicht müde wird mich an etwas essentielles zu erinnern: nämlich daran meine Gedanken zu überprüfen. Denn eines zu wissen ist wichtig, und wie mir langsam immer mehr bewusst wird, das wichtigste:

Ich selbst habe viele Monate lang einen starken Widerstand gespürt, wann immer ich mit dieser Weisheit in Berührung kam. Denn so ist es nun mal: unsere Gedanken wollen uns weismachen, dass sie der Wahrheit entsprechen, dass sie die Wahrheit sind. Sie halten uns in einem Bann und die Glaubenssätze, die dahinter stehen bestimmen nur zu gerne unser Leben. „Du bist nicht gut genug. Du kannst das nicht. Das bist du nicht.“ ...

 

Gedanken überprüfen

Und doch, sind Gedanken einfach nicht wahr. Wie wir also unsere Gedanken überprüfen? Mit einer winzigen kleinen Frage und – zumindest in meinem Fall – sehr sehr viel Geduld:

 

Ist das was ich denke wahr?
Kurz: Ist das wahr?

 

Es ist eine so simple Frage. So wundervoll, doch glaube mir es ist nicht ganz einfach sie anzuwenden und wirklich zuzuhören. Zumindest nicht für mich. Es erfordert Training. Doch eben dieses Training zeigte mir, dass die vielen Gedanken, die ich mir beim Einschlafen machte nicht der Wahrheit entsprachen.

Es waren Interpretationen, Ängste über Dinge die vielleicht geschehen würde.

Sorgen vor der Zukunft, die ja noch nicht einmal ist und sich wer weiß wie entfalten wird. Vorstellungen. Träumereien. Alles mögliche.

Nur waren sie nicht wahr.

Hier gilt es deinen Körper kennenzulernen. Wie reagierst du? Wie zeigt sich Stress und Druck in deinem Körper?


Mit der Zeit fand ich es für mich heraus. Ich spüre Druck in meinem Bauch. So ein unwohliges Gefühl – nicht wie Schmetterlinge im Bauch, ähnlich nur nicht so angenehm. Oder starken Druck auf dem Solar Plexus. Und, wenn ich den Kreislauf nicht unterbreche, dann kommen sie, die Kopfschmerzen.

 

Kennst auch du solche Anzeichen? Kannst du sie spüren? Ist auch dein Kopf voll rasender Gedanken? Wenn du diese Anzeichen spürst, dann höre in deine Gedanken hinein und frage dich: Ist das wahr? Und du wirst spüren, ob es der Wahrheit entspricht.


Ein kleines Beispiel aus meinem Leben 

Ich will dir ein ganz einfaches Beispiel aus meinem Leben geben, von einem Glaubenssatz mit dem ich vor vielen Jahren durch das Leben ging. Ein kleiner banaler Glaubenssatz. Vielleicht wird er dich amüsieren, vielleicht sogar zum Lachen bringen. Es ging um das Flechten der Haare zu einem Zopf, zu mehreren Zöpfen, zu all den schönen Frisuren, die man tagtäglich draußen sieht. Ich ging davon aus, dass ich es nicht kann. „Ich kann meine Haare nicht flechten“, war mein Glaubenssatz. Aus Spaß (da dies ja kein ernstes oder tiefes Thema für mich ist) probierte ich es einfach eines Tages aus. Und siehe da: der Glaubenssatz, er ist nicht  wahr. Ein einziger Versuch und schon war er da, der perfekte „Zopf“.

 

Wenn eine solche Erkenntnis für so ein kleines Beispiel gilt, dann liegt es nah, dass es noch viel größere Glaubenssätze in uns gibt nach denen wir agieren, oder etwa nicht? Die Frage ist, welche sind das für dich?

 

Diesem ganzen Prozess liegt das Werk von Byron Katie zugrunde, die das Gedanken überprüfen mit „The Work“ ins Leben rief. Da ich mich sehr weit davon entfernt fühle mich eine Expertin zu nennen, verlinke ich dir hier zwei Bücher, die dir helfen können falls es dich interessiert.

Ich hoffe, dass dir dieser Beitrag gefällt und freue mich darauf im nächsten Beitrag mit dir zu teilen wie dir zwei kleine Worte bei dieser Arbeit helfen können...

 

Von Herzen geschrieben,

Ronja