Zurück zu dir - Die Sache mit den eigenen Bedürfnissen

…Denn wenn du alleine nicht in deiner Mitte bist, kannst du es auch nur schwer mit anderen sein…

Hallo du Herzensmensch,

und happy Sunday!
…eigentlich kann ich es ja noch gar nicht glauben. Es ist Sonntag. Sonntag. Eine Woche bin ich schon wieder von der Reha zurück. Verrückt. Unglaublich und mal wieder einer der Momente bei dem man gar nicht so genau weiß, wie man die Zeit einschätzen soll. Es ging mega schnell, ja. Fühlt sich fast so an als wäre ich nie weggewesen. Und doch irgendwie auch wieder nicht.

Es war ein ganz schöner Realitätschock. Das muss ich wirklich sagen. Es fing schon am Samstag an nachdem ich nach einer wundervollen Zugfahrt wieder am Berliner Hauptbahnhof dem Herzensmann in den Armen lag - mein Herz übersprudelte vor Freude und ich gleichzeitig gar nicht so Recht entspannen konnte, weil mich die vielen Menschen komplett aus meiner Ruhe brachten. Das Gefühl begleitet mich die ganzen Woche immer wieder, denn Berlin, ja Berlin ist nun mal kein kleiner Ort an der Ostsee, sondern doch ein wenig voller, ziemlich egal wo man sich gerade rumtreibt.

Zurück an die Arbeit zu kommen hatte es wiederum auch echt in sich. Innerhalb von wenigen Stunden verflog jedes Glücksgefühl, jede Entspannung, jede Kraft und um ehrlich zu sein kamen diese im Verlauf der Woche auch nur bedingt zurück. Bis jetzt, weshalb ich auch jetzt zu dir schreibe. Denn das was als erstes aus dem Fenster flog in dieser Woche war wieder einmal der kreative Flow. Was du daran merken konntest, dass meine Präsenz auf Instagram von Tag zu Tag nach unten ging.

Klingt das jetzt alles nach einem Jammerfest? Vielleicht. Vielleicht ist es das auch. Doch eigentlich soll es das nicht sein. Es ist nur einfach so, dass es mir diese Woche enorm schwer gefallen ist die Verbindung mit mir selbst beizubehalten. Doch natürlich, da steckt am Ende auch wieder eine Erkenntnis drin. Ein Thema über das ich mir sehr viele Gedanken gemacht habe in der Zeit auf der Reha, doch auch schon davor und auf jeden Fall auch danach:

Die Verbindung zu dir selbst ist etwas, das nur du nähren kannst. Es liegt an dir diese Verbindung zu nähren und zu pflegen. Sie als Priorität anzuerkennen und dich selbst an erste Stelle zu setzten. Tag für Tag, immer wieder. Immer wieder deine Bedürfnisse zu hinterfragen, anzuerkennen und alles dir mögliche zu tun um deinen Bedürfnissen nachzukommen.
— Ronja, Von Herzen Geschrieben

Das ist es was ich gerade immer wieder lernen darf. Und es ist auch etwas, das die Reha mir ganz deutlich gemacht hat. Gleichzeitig weiß ich auch, dass es für mich durchaus herausfordernd ist mich für meine Bedürfnisse einzusetzen. In der Partnerschaft zum Beispiel, in der es nicht nur darum geht deine eigenen Bedürfnisse zu achten, sondern auch die des anderen. Es ist ein Navigieren, Kommunizieren und der Versuch immer wieder mögliche neue Wege zu finden.

Für sich selbst einzustehen bedarf wiederum auch, das es manches Mal heißt nein zu sagen - und dabei die Angst an die Hand zu nehmen, dass du jemand anderen vor den Kopf stößt oder “egoistisch” bist. Doch gerade zu dem letzteren: mit diesem krassen Vergleich von der Reha zu dieser Woche habe ich es wieder gemerkt: wenn du selbst nicht bei dir bist, färbt das auch auf jede deiner Beziehungen ab. Denn wenn du alleine nicht in deiner Mitte bist, kannst du es auch nur schwer mit anderen sein.

Kenne dich und deine Bedürfnisse

Es gilt daher, dass du dich selber kennenlernst. Vor allem die Signale, die dir zeigen, dass du nicht mehr in deiner Mitte bist. Ich kannte sie vorher schon, doch seit der Reha kenne ich sie noch besser. Ich werde hibbelig und unruhig, kann mich nur schwer entspannen, ganz egal was ich tue. In der Interaktion mit anderen werde ich eher zickig, verliere den emphatischen Blick, sondern werden egoistisch und schaue nur auf mich. Rutsche in eine Opfermentalität und ein mimimi. Schlafe schlechter. Fühle mich unwohl in meinem Körper…kennst du oder? Eine Seltenheit bin ich dadurch nicht. Das alles sind ja ebenso Anzeichen für Stress, denn ja, auch Stress bringt dich weg von dir selbst.
In meinen Augen ist es unglaublich wichtig diese Anzeichen zu kennen und ebenso wichtig ist es zu wissen was dir in diesen Momenten wieder hilft um bei dir Anzukommen. Ehrlicherweise hat es mich diese Woche ganz schön gestresst wie sehr ich aus meiner Mitte gerutscht bin, und gerade eben in einem Telefonat und in einer Sprachnachricht habe ich gemerkt wie fokussiert ich auf das Negative bin. Denn eigentlich sehe ich das Licht am Horizont: In wenigen Tagen beginnen die Sommerferien - pure freie Zeit zu meiner Entfaltung - und gleichzeitig ernte ich die Früchte einer jahrelangen Entscheidung (dazu bald mehr! Wenn du nicht schon meinen “Post von Ronja”-Newsletter abonniert hast und bestens Bescheid weißt).

Weil ich es auch liebe solche Art von Beiträge zu lesen, möchte ich dir auch erzählen was mir dann heute schlussendlich geholfen hat wieder mehr in mich hinein zu spüren und an Kraft zu gewinnen:


Zeit für mich

Ganz klar ein wichtiger Punkt und vollkommen verständlich, wenn ich nüchtern darauf schaue: Ich habe die letzten sechs Wochen in der Reha alleine für mich verbracht. Klar waren dort auch Menschen um mich herum, doch logischerweise auf eine völlig andere Art. Nach sechs Wochen also wieder nach Hause zu kommen und fast keine Minuten alleine für mich haben, war natürlich ein ziemlicher Kontrast. Das merkten der Herzensmann und ich sehr schnell weshalb wir dann heute auch ein wenig Ich-Zeit einberiefen. Und das kann ich dir nur empfehlen, wenn es noch nicht fester Bestandteil eurer gemeinsamen Wochenplanung ist. In meinen Augen ist es so essentiell dafür eine wirklich starke Beziehung zu führen, denn wie gesagt, du kannst nur eine starke Beziehung mit jemand anderem führen, wenn du auch eine starke Beziehung zu dir selber pflegst.

Tagebuch schreiben

Ich denke es ist keine Überraschung für dich, dass Tagebuch schreiben in dieser Auflistung auftaucht, oder? Denn fast an jedem aktiven tag auf Instagram siehst wie ich in mein Tagebuch schreibe und fast jedes zweite Bild hier bei den Blog Beiträgen ziert ein Tagebuch. Es ist für mich das wichtigste von allem. Mein Tagebuch. Und ich bin extrem aufgeregt, denn ich habe da so eine Idee wie ich dir das Tagebuch schreiben vielleicht bald näher bringen kann…

Bewegung - Yoga

Es ist nichts neues und doch hat es mir die Reha wieder so deutlich gemacht. Bewegung ist sowas von essentiell um in deine Mitte zu kommen oder in ihr zu bleiben. Und wie ich auf der Reha lernen durfte ist es dabei fast egal welche Form von Bewegung es ist. Früher dachte ich immer von mir selbst, dass es Joggen sein müsste, doch ich durfte lernen dem ist nicht so. Vor ein paar Jahren kam Yoga mit dazu und auf der Reha noch unendlich viele andere Sportarten. Nicht umsonst heißt es body, mind, and soul, oder?

Filofax-Zeit

Wenn du mich noch von der Zeit kennst als ich unter einem anderen Namen auf Englisch gebloggt habe, dann weißt du wie sehr ich meinen Filofax oder jede Art von Kalender liebe. Doch um ehrlich zu sein, ist viel von dieser Leidenschaft im letzten Jahr verloren gegangen. Doch diese Leidenschaft kommt zurück, einfach weil ich weiß wie viele wichtige Dinge demnächst anstehen und wie wichtig dabei eine Planung und Organisation ist. Dafür liebe ich meinen Filofax und ich freue mich darauf mich in nächster Zeit wieder ordentlich in ihm auszutoben.


So und jetzt, einige Stunden später, floss die kreative Energie wieder durch mich hindurch. Und wenngleich noch nicht alles wieder zu 100% im Reinen und ich wieder voll bei mir angekommen bin, ist es doch um unendlich viele Welten besser.

Fühl dich geherzt, du Liebe!

Von Herzen geschrieben,
Ronja

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Über neue Wege, meine Kündigung und meine Liebe zur Persönlichkeitsentwicklung

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Über den Druck & Glaubenssatz nur durch Gruppenzugehörigkeit gut genug zu sein