Über die Zitronen des Lebens, Dankbarkeit und einen besonderen Mittwoch

Eine Frau auf einem gelben Sessel, die Tagebuch schreibt

…eine wunderschöne Morgenroutine mit meinem Tagebuch. Gefolgt von fast zwei Stunden schreiben am Buch. Austausch mit Herzensfreundinnen. Sporteln im Fitnessstudio. Einem spontanen Einkauf auf meinem lokalen Wochenmarkt. Und jetzt dieser Moment hier: ein iced coffee neben mir und der allerschönste Schreibflow…


Wieder ein kleiner Song, der dich beim Lesen dieser Zeilen gerne begleiten darf.


Hallo du wundervoller Herzensmensch,

mein letzter Beitrag ist ein bisschen länger als zwei Wochen her und seit mehr als drei ist Stille auf meinem Instagram Kanal und dennoch fühle ich mich jetzt gerade so verbunden mit dir wie lange nicht. Vielleicht liegt es daran, dass ich diesen wundervollen Teil in mir des Schreibens auf eine vollkommen neue Art und Weise entdecke. Das zweite Mal - und dieses Mal richtig ernst - beim Schreiben meines Buches über Long Covid. Ich verspüre auch keinerlei Zögern dir das so offen zu sagen, weil ich weiß, dass es passieren wird. Irgendwie und irgendwann, wobei dieses irgendwann schon sehr bald kommt, auch das spüre ich. Von Herzen schreibe ich immer schon. Seit ich 2013 meinen ersten englischsprachigen Blog eröffnete, doch so ein Buch…das läd nochmal auf eine vollkommen neue Art und Weise ein tiefer zu gehen - und ich liebe es! Vielleicht liegt es auch daran, dass eine wundervolle Leserin bei meinem letzten Beitrag einen Kommentar hinterlassen hat und als die Mitteilung darüber in meinen Mails aufgeploppt ist, ging mein ganzes Herz auf. Ich habe mich so sehr darüber gefreut. Darüber, dass sie ihren Weg hierher gefunden hat von Instagram ohne, dass ich es überhaupt kommuniziert habe. Denn ich bin ja ohne jedes Wort einfach weg von der App. Ich schätze es so sehr, dass sie sich die Zeit genommen hat ihre Worte zu hinterlassen - danke danke danke du Liebe ❤️. Oder vielleicht liegt es daran, dass eine Freundin mir neulich schrieb sie komme ab und zu auf den Blog um meine Beiträge zu lese und wolle nach meinem letzten fragen wie es mir geht. Das hat mich unglaublich tief bewegt. Ich wusste nicht, dass sie hier mitliest und es hat mich tief berührt, dass sie es tut. Auch hier von ganzem Herzen Danke ❤️.

Heute ist generell ein Tag an dem ich eine große Dankbarkeit in mir trage. Der heutige Mittwoch lief für mich unter dem Namen “Wednesday Celebration” und vielleicht wird daraus ein Ritual. Denn an diesem heutigen Tag hieß es für die Pädagoginnen und Pädagogen an den Berliner Schulen zurück an die Arbeit zu kehren…und wie du ggf. weißt, nicht für mich. Eine Tatsache, derer ich mir bewusst gewesen bin, die ich vollkommen aktiv und selbstbestimmt entschieden habe und die mich dennoch etwas überrumpelt hat. Und für das erste Mal seit Monaten kam eine gewisse Unruhe diesbezüglich in mir auf. Ich möchte nicht von Zweifeln sprechen, denn das wäre zu viel gesagt, Unruhe beschreibt es besser. Diese kündigte sich schon seit ein paar Tagen an und weil ich dem entgegen wirken wollte, entschied ich mich dafür heute all das zu tun von dem ich all die Zeit geträumt habe: eine wunderschöne Morgenroutine mit meinem Tagebuch. Gefolgt von fast zwei Stunden schreiben am Buch. Austausch mit Herzensfreundinnen. Sporteln im Fitnessstudio. Einem spontanen Einkauf auf meinem lokalen Wochenmarkt. Und jetzt dieser Moment hier: ein iced coffee neben mir und der allerschönste Schreibflow.

Zitat über die Zitronen des Lebens und was du aus ihnen machst

Es ist ein Geschenk, dass ich das jetzt so schreiben kann, denn vorhin ist mir dieses Gefühl kurz entgleist. Aufgewacht bin ich mit der tiefsten Dankbarkeit dafür diese wundervoll erfüllenden Vorhaben heute erleben zu dürfen. Nach den Tagen der Unruhe war es unglaublich schön ohne diese aufzuwachen und ich war bereit mein Tagebuch mit den schönsten Worten zu füllen, was ich für den Moment auch tat. Doch manchmal spielt das Leben einen anderen Plan als wir ihn haben und wirft uns statt Glitzerstaub, Einhörnern und Regenbögen saure Zitronen zu. Denn wie du aus dem letzten Beitrag weist, ist einer der Auslöser für mich gewesen Instagram zu pausieren und mich tatsächlich und wirklich auf das Schreiben zurück zu besinnen, dass es innerhalb meiner Familie zu gesundheitlichen Herausforderungen kommt. Und wie ich selber durch meine Long Covid Erfahrung weiß, ist auch der Körper kein vollständig planbares Instrument und Prognosen und Aussagen können jederzeit verändert werden. Doch obwohl ich das weiß, hat es mich heute dennoch eiskalt erwischt, dass es manchmal anders kommt als geplant.

Da saß ich also auf meinem gelben Sessel. Gerade eben noch voller Leichtigkeit und Fülle und Dankbarkeit und plötzlich gefüllt mit Sorge, einem Gefühl der Verantwortung und Hilflosigkeit. Für mich ganz klar ein Stimmungskiller. Und weil ich durch die Zeit in der Reha und durch mein monatelange immer noch andauernde Long Covid Erfahrung nochmal so viel achtsamer mit meinem Körper, meinen Gefühlen und meinen Gedanken geworden bin, nahm ich all das in dem Moment sofort war.

Im Austausch mit einer Herzensfreundin ging es in den letzten Tagen viel um unsere jeweiligen Selbsterfüllung, um Veränderung, um Erfolg und das Umsetzten von Vorhaben. Ganz unbewusst machten wir Kriterien für das Gelingen aus. Deshalb war es mir vorhin so klar wie nie: es liegt an mir was ich jetzt mit den hingeworfenen Zitronen machen. Beschwere ich mich darüber wie sauer sie sind oder mache ich Limonade daraus? Weil dieser Mittwoch so besonders für mich ist, entschied ich mich Limonade zu machen und meine Vorhaben durchzuziehen.

Ich glaube was oft in solchen Momenten jedoch unterstellt wird, ist das es egoistisch ist das zu tun. Wieder andere sagen es sei Verdrängung. Weder das eine noch das andere ist etwas, das ich bewerben will. Viele Jahre habe ich Verdrängung gelebt und meine Gefühle zu Seite geschoben. Es hat mich viel Kraft gekostet die Schäden davon wieder zu beseitigen. Deshalb nahm ich mir heute Morgen den Moment nach dem ich die Neuigkeit erfuhr. Ich spürte in mich hinein, nahm meine Gefühle und Gedanken war. Ich formulierte meine egoistischen Gedanken einer Freundin gegenüber und gab mir aktiv die Erlaubnis das zu tun. Nahm mein inneres Kind in den Arm und ließ alles zu. Ich verdrängte nichts, ich schob nichts zu Seite. Ich durchlebte alles, gab ihnen Raum und nahm dann das Ruder wieder in die Hand. Denn kurz erschien mir Netflix & chill für den Rest des Tages so viel verlockender. Doch auch über das Verharren in der Opferolle wurde in der letzten Zeit - ja um ehrlich zu sein in den ganzen letzten Monaten - sehr sehr viel nachgedacht. Und ich für meinen Teil bin es leid in ihr zu verharren - aber das auszuführen würden den Rahmen dieses Beitrages dann vielleicht doch auch sprengen. Bleiben wir lieber bei der Analogie der Zitronen, oder?

Es lag also an mir was ich aus den Zitronen machen würde und ich entschied mich dafür Limonade zu machen. Es war eine andere als ich nach dem Aufwachen noch gedacht hatte, doch eine Limonade war es so oder so und ich habe mein bestes getan um das Beste aus dem Tag zu holen. Viel mehr erwarten können wir doch auch nicht, oder? Ich meine es ist immer noch das Leben und Zitronen schenkt es uns genug. Es wird auch nicht jede Limonade immer die beste sein, so wie auch dein selbstgebackener Standard-Kuchen immer anders aus dem Ofen kommen wird, doch das ist irgendwie ja auch gut, oder?


Also ich muss sagen, dass ich mit der Zitronen Analogie heute wirklich Freude hatte und ich hoffe es geht dir beim Lesen ebenso. Vielleicht erinnerst du dich beim nächsten Zitronen-Moment auch daran, dass es an dir liegt was du aus ihm machst.
Fühl dich gedrückt!

Von Herzen geschrieben,
Ronja

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