Über eine Pause bei Instagram, Dankbarkeit und warum dir in bestimmten Situationen keine Veränderung möglich ist

Situation an einem Schreibtisch mit Tagebuch schreiben und Planung im A5 Filofax Original

“Solange der Gewinn von einer Situation in der wir uns befinden größer ist als das Leid, wird es uns schwerfallen etwas an der Situation zu ändern.”

Hallo du Herzensmensch,

ich sitze hier, die heiße Tasse Kaffee neben mir, klassische Musik im Ohr, Sonnenschein rechts neben mir, der Herzensmann beschäftigt an seinem Schreibtisch auf der anderen Raumseite und endlich, endlich schreibe ich diesen Beitrag, der eigentlich schon vor eineinhalb Wochen online gehen sollte. Doch eine zweite Corona-Welle (?) oder einfach nur ein grippaler Infekt kamen voll und ganz dazwischen. In der Zwischenzeit hat sich sogar der Beitrag ins Nirvana verabschiedet, den ich noch schrieb bevor jemand (ich selbst) den inneren Ausknopf betätigte und erstmal mehrer Tage im Bett lag. Mal sehen also wo dieser Beitrag uns heute hinführt.

Corona oder nicht?!

Keine 48h vor meiner Erkrankung hatten wir noch eine kleine Wochenendauszeit an der Ostsee gebucht, doch daraus wurde erstmal nichts. Ich sag euch es war ein Schock als ich morgens aufwachte um einen Corona Schnelltest zu machen, den ich dankenswerterweise noch zu Hause hatte, und zu sehen, dass er tatsächlich positiv war. Wirklich, ein Schock. Ob es am Ende Corona war, das weiß ich nicht, denn alle darauffolgenden offiziellen Schnelltests und auch die zu Hause waren negativ. Nachdem ich mich anfangs unglaublich gestresst hatte deswegen, obwohl ich eigentlich eh 0,0 Kraft hatte, war es mir dann irgendwann auch egal. Corona oder nicht, der Geruchs-und Geschmackssinn ist nicht wiedergekommen (es war irgendwann meine abstruse Hoffnung, dass sie vielleicht bei einem weiteren Corona-Infekt wieder zurückkommen. Frag nicht…Verzweiflung lässt einen so etwas denken).

Situationen verändern: Leid und Gewinn

Krank war ich so oder so und ich für meinen Teil habe oft während der langsamen Erholung viel Zeit zum Nachdenken und meist auch einige Erkenntnisse. Es gibt da Dinge, die ich endlich erledigen will, weil das Leiden mittlerweile größer ist als der Gewinn. Darauf brachte mich neulich meine Therapeutin: Solange der Gewinn von einer Situation in der wir uns befinden größer ist als das Leid, wird es uns schwerfallen etwas an der Situation zu ändern.
Also beispielsweise eine ungesunde Beziehung. Solange sie dir noch mehr gibt, als sie dich sozusagen kostet, wird es dir schwerfallen etwas zu ändern. Oder ein Job. So lange die Argumente auf der (+)-Seite größer sind als die auf der (-)-Seite, wird es dir schwerfallen (oder nicht möglich sein) die nötigen Schritte für eine Veränderung zu gehen. Mir hat diese Vorstellung geholfen…weil sie irgendwie den Druck, die Scham oder die innere Schuldzuweisung weggenommen hat. Vielleicht teile ich es eben deshalb mit dir, vielleicht hilft es dir auch. Denn definitiv hatte ich meinen Anteile am Ausharren in Situationen, die schmerzhaft oder gar ungesund für mich waren. In Beziehungen zum Beispiel. Doch definitiv haben mich all diese Situationen unendlich viel gelehrt und weiter gebracht und am Ende bin ich jetzt an einem wirklich wundervollen Ort.

Optimierungswahn vs. hier & jetzt

Genau darauf hat mich ein Gespräch mit einer Herzensfreundin gebracht. Wie dankbar ich dafür sein kann heute hier zu sein. An diesem Ort an dem so viele meiner großen Träume in Erfüllung gegangen sind. Es ist so einfach das zu vergessen. Vielleicht herrscht mittlerweile wirklich ein Optimierungswahn da draußen. Größer, schneller, besser, weiter. Vielleicht vergisst man dabei wie schön das Leben doch jetzt und hier gerade ist.
Ich hatte schon immer das Gefühl, dass es ein Spagat für mich ist. Zwischen “etwas ändern wollen” und “Ziele haben”, und dem Ankommen und glücklich sein im hier und jetzt. Als wahrer Planer-Fan liebe ich es einfach Ziele zu machen, Pläne zu schmieden und vorwärts kommen zu wollen. Das gehört für mich dazu. Gleichzeitig weiß ich auch wie wichtig es ist im hier und jetzt zu sein, wie gut es mir tut und wie sehr ich es am Ende brauche um tatsächlich ins Handeln zu kommen. Denn (und das habe ich schon oft gesagt) durch den Moment der Stille erwacht meist meine Inspiration und Motivation. Zum Schreiben zum Beispiel, aber auch für so etwas wie eine Yogaeinheit

“...so spürte ich doch den inneren Drang Instagram den Rücken zu kehren”

All das bringt mich allmählich zum Ausgangspunkt dieses Beitrages, den ich vor eineinhalb Wochen angefangen haben zu verfassen. Wenige Tage nachdem ich entschieden habe eine unbestimmte Weile lang von Instagram Abstand zu nehmen. Ich kann rückblickend schon gar nicht mehr genau sagen wie es dazu kam - ach doch. Es war ein ziemlicher Tiefpunkt-Nachmittag an dem ich mich unglaublich über etwas aufregte. Und wenngleich diese Situation nichts und wirklich wieder nichts mit Von Herzen Geschrieben zu tun hatte, so spürte ich doch den inneren Drang Instagram den Rücken zu kehren, was ich auch in genau dem Moment tat. Ich lud ein paar Stories hoch um es euch zu erklären und löschte die App.

Das ist jetzt fast zwei Wochen her.

Und auf eine ganz subtile Art und Weise geht es mir sehr viel besser damit. Es fiel mir schwer. Insbesondere in den letzten Tagen als ich hauptsächlich krank im Bett lag und so gerne Ablenkung gehabt hätte. Und gerade am Anfang habe ich ständig zum Handy gegriffen um die App zu öffnen. Es gibt viele Accounts, die ich vermisse und die mir täglich Inspiration geschenkt haben…und gleichzeitig schenkt mir die Abwesenheit auch mehr Anwesenheit in meinem Leben. Jetzt und hier.

Ich habe diesen Schritt ja vor zwei Jahren ca. schon einmal gemacht und daraus entstand damals diese Webseite hier. Und ich liebe sie. Ich liebe es dir hier in aller Ausführlichkeit zu schreiben. Ich liebe es hier präsent zu sein und habe den Eindruck, dass ich es oftmals in der Vergangenheit weniger war um stattdessen bei Instagram präsent zu sein. Ich will auch ehrlich sein: ich habe die große Angst, dass mein Blog ohne Instagram niemals erfolgreich werden kann. Denn ja tief in mir wünsche ich mir, dass mein Schreiben hier zu Erfolg führt. Ein bisschen wie Carrie von Sex and the city. Ob das auch möglich ist ohne auf Instagram präsent zu sein? Ich schätze das finde ich nur heraus in dem ich es versuche.

Wer immer jetzt gerade auch den Beitrag lesen mag, vielen Dank, dass du hier bist 🙏🏻
Ich wünsche dir den schönsten Sonntag.

Von Herzen Geschrieben,
Ronja

P.s. Weil ich ja nunmal auf Instagram nicht präsent bin, kann ich dir nur empfehlen dich für meinem Newsletter anzumelden, denn da werde ich dich immer auf dem Laufenden halten. Du findest alles zur Anmeldung am Ende der Webseite 🥳

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Krank im Bett und die Rückgewinnung meiner Lebensfreude (#long COVID)

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Rettung aus der Negativität