Und plötzlich wieder Sonnenschein – wenn sich deine Ängste langsam wieder auflösen

Bild von einer Tasse Kaffee auf einem Schreibtisch mit Blumen und Filofax

...und dann macht es irgendwann einfach Klick und plötzlich verstehst du wieder, erkennst du wieder, fühlst du wieder, bist wieder angekommen. In dir selbst.

Das heißt nicht, dass dann alle Ängste und Sorgen wie weggezaubert sind, doch du bist wieder da. Der Schwermut fällt weg, die Lethargie. Du kannst wieder aufatmen. Als wärst du nach einem langen Tauchen wieder an die Wasseroberfläche gekommen und könntest endlich wieder richtig durchatmen. So fühlt es sich an....

Noch im letzten Beitrag habe ich dir von meinen Ängsten erzählt, habe dir gesagt, dass mich der Mantel aus Angst umhüllt und gefühlt zu ersticken versucht hatte. Es hielt um ehrlich zu sein einige Tage an. Ich konnte das Gefühl nicht abschütteln und hatte gleichzeitig keine Power wirklich nach Innen zu kehren und zu schauen was da los war. Eigentlich wusste ich was da los war, ich wollte mich nur nicht damit auseinander setzen. Um ehrlich zu sein reagiere ich in solchen Situationen meistens so. Etwas reißt mich aus der Mitte, triggered mich, löst eine Welle an Emotionen aus (Wut, Trauer, Angst...). Durch die muss ich dann erstmal – schmerzhaft – durch bevor ich ein gewisses Plateau erreiche. Vielleicht ein Plateau um erstmal durchzuatmen und wieder zur Ruhe zu kommen. Zu verweilen und das tue ich meist mehrere Tage lang. In der Zeit vermag ich weder wirklich Tagebuch zu schreiben, noch sonst etwas in Richtung wahrer Self care zu tun. Ich mag mir eine Gesichtsmaske auflegen mit dem Glauben, dass mir das gut tut (was es in gewisser Weise auch tut), doch ich kann nicht nach Innen kehren. Stattdessen braucht es viel Schlaf – es ist ein Geschenk, wenn solche Momente am Wochenende geschehen und viel Schlaf wirklich möglich ist. Schlaf, ausruhen, auf dem Sofa liegen, nichts tun. Ich weiß in diesen Momenten oft was ich tun könnte damit es mir besser geht, doch ich tue es nicht. Bis dann nach ein paar Tagen meist ein Moment kommt in dem es klick macht. Irgendwo in mir löst sich etwas und die Reise kann weiter gehen. Manchmal lösen das Worte anderer aus, die ich lese. Manchmal passiert es bei einem Spaziergang in der Natur. Manchmal finde ich diesen Moment in meinem Tagebuch. Es ist ein Moment der Erlösung. Wie der erste Sonnenschein im Frühling nach einem langen Winter. Wie ein Aufatmen, auftauchen. Jetzt, erst jetzt, bin ich bereit nach Innen zu kehren, die „Arbeit“ zu machen. Erst jetzt bin ich bereit zu erkennen.

Vielleicht hilft es dir, wenn ich das noch etwas konkreter mache, wenn ich dir vom letzten Beispiel aus meinem Leben erzähle: ich war getriggered worden und meine tiefsten Ängste wurden hinaufbeschworen (klingt doch besser als „haben mich eingenommen“, oder?). Es ist ja sehr oft so: der Trigger findet in einem Lebensbereich statt doch wirkt am Ende in einem ganz anderen Lebensbereich oder hat grundlegende Auswirkungen auf alle Lebensbereiche. Für mich hatte der Trigger dieses Mal in meiner Beziehung stattgefunden, doch meine Erkenntnis wirkte in einem völlig anderen Bereich. Wie ich erkannte ging es um zwei Themen, zwei Wunden, in denen ich mich nach wie vor im Heilungsprozess befinde. Es geht um Urvertrauen und Sicherheit.

 

Es war eine Story von Connie Chapman in der es plötzlich “klick” machte, denn durch ihre Story wurde mir bewusst etwas bewusst. Oder besser gesagt, ich wurde an eine Wahrheit erinnert: unsere Trigger zeigen uns immer nur die Bereiche auf in denen wir noch wachsen dürfe. Wachsen um das nächste Level zu erreichen. Und das es Zeit für das nächste Level war, das spüre ich schon lange. Das jedoch mein Mangel an Urvertrauen und Sicherheit mich auf meinem Weg blockierte, dessen war ich mir nicht bewusst.


 
Zitat für Pinterest über Ängste und Trigger
 

Ich habe etwas gezögert wie konkret ich es für dich mache, wie konkret ich dir sage was für mich hochgekommen ist, denn die Sorge, dass du etwas falsch verstehen und mich werten könntest, ist auf jeden Fall präsent. Dann wiederum denke ich mir, dass ich nicht alleine mit diesen Themen bin. Ich weiß, dass ich nicht alleine mit meinen Ängsten bin. Und wieder kommen wir bei einer meiner zentralen Mission an: du bist nicht alleine. Wir sind nie alleine mit dem was wir erleben, fühlen, glauben. Mit unseren Herausforderungen, Sorgen und Ängsten. Es gibt da draußen immer jemand anderen der ganz ähnliches erlebt hat. So weiß ich tief in meinem Inneren, dass ich nicht die einzige bin, deren Urvertrauen irgendwann in der Vergangenheit ins Schwanken geraten ist.

Leider weiß ich noch nicht wie ich mein Urvertrauen oder meine Sicherheit stärken kann, doch ich vertraue jetzt einfach meiner inneren Stimme. Sie weißt mir den Weg und hat es schon gerade eben getan während ich Tagebuch schrie, denn dabei kamen mir folgende Sachen in den Sinn:

  • Meditation – Denn hier verbinde ich mich immer mit meiner Intuition, mit meinem tiefsten Inneren. In der Meditation spüre ich meine Wurzeln, erde mich…alles was mir am Ende Vertrauen schenkt.

  • Der Arbeit den Phasen des Mondes – Ich meine damit die spirituellen Praktiken, die mit den verschiedenen Phasen des Mondes verbunden werden, z.B. der Vollmond mit dem Loslassen. Ich war früher einmal viel mehr daran orientiert und es gab mir damals eine zeitlang unglaublichen Halt.

  • Mehr Achtsamkeit in meinem inneren Herbst – Den inneren Herbst beziehe ich auf die Woche bevor meine Monatsblutung einsetzt - denn wie ich gelernt habe ist diese für mich eine sehr empfindsame Zeit.

 

Genau sehe ich den Zusammenhang nicht, doch ich werde hier erstmal ansetzten. Das ist der Start. Und auch wenn ich noch nicht alles klar sehen kann, ist das Aufatmen einfach wundervoll. Es ist ein wahnsinnig schönes Gefühl, wenn sich die Gewitterwolken am inneren Himmel lösen und endlich wieder die Sonnenstrahlen durchkommen. Vereinzelt mögen noch Wolken vorbei ziehen, doch es sind wundervolle fluffig weiße Wolken und keine dunklen schwarzen Gewitterwolken wie zuvor.  

Ich hoffe, dass dir meine Worte helfen konnten. Vielleicht befindest ja auch du dich in einem inneren Sturm, dann erinnere dich auch daran:

 

This too shall pass.

 

Von Herzen geschrieben,

Ronja

 
Grafik für Pinterest über Ängste.png
 
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