Die Ruhe im Sturm bewahren

Du kannst nicht alles gleichzeitig machen. Das habe ich wirklich gemerkt. Und ey, das ist okay. Das musst du auch nicht. Ich kann gerade nicht ein riesiges Projekt durchziehen, gleichzeitig ständig kreativ arbeiten, Sport machen, und und und. Das funktioniert so nicht und ich glaube es ist irgendwie auch wichtig das wieder zu erkennen. Vielleicht weil es oftmals so aussieht als würden andere alles gleichzeitig schaffen. Doch ich glaube, in Wahrheit, können auch sie das nicht. 

Hallo du Herzensmensch,

Es ist Freitag. Feierabend. Wochenenden. Das Ende einer vollen Woche. Vieler voller Wochen. Denn jetzt gerade ist in meiner kleinen feinen Welt wirklich einiges los. In allen Lebensbereichen, wenn man so will. Ich habe sehr oft in der letzten Zeit davon gesprochen, dass verschiedene Veränderungen anstehen - hier, auf Instagram oder auf dem Newsletter. Solltest du bei ihm noch nicht angemeldet sein, kann ich dir nur empfehlen es zu tun. Der Newsletter ist mehr und mehr zum Ort wahrer Lebensupdates geworden. Auf Instagram bekommst du Ausschnitte und Bilder aus meinem Leben, im Newsletter gibt es die Geschichten dahinter (die oftmals wesentlich privater sind) und hier auf dem Blog gibt es die Weisheit, die ich aus allem ziehe. So könnte ich es wohl sagen :)

Das tolle an all dem ist, dass mein Kalender brummt vor Aufgaben, Listen, Terminen und to do‘s…und toll ist das, weil ich meinen Filofax einfach so sehr liebe und ihn jetzt gerade so sehr nutze. Haha, ich brauche ihn, ohne wäre ich aufgeschmissen. Denn - etwas, dass ich neulich hörte - unser Kopf ist nicht dafür gedacht Dinge zu speichern und uns daran zu erinnern. Dafür ist - in meinem Fall - mein physischer Kalender da. Alles in ihm aufzuschreiben schafft Platz in meinem Kopf um kreativ zu sein, Ideen zu entwickeln und Probleme zu lösen. Alles Dinge, die ich gerade sehr viel brauche.

Voll ist das Leben gerade dennoch und wie immer stellt sich die Frage: wie schaffe ich es die Ruhe im Sturm zu bewahren? Denn Ruhe ist etwas, dass ich für mich wirklich groß schreibe. Es ist das eine Worte, dass ich bislang in jeder Visualisierung von meinem zukünftigen Ich gespürt und gesehen habe: calm. Calm and serene. Das ist mein Ziel. Doch es ist genau das, was in Phasen wie dieser wirklich herausgefordert wird. Und gerade weil es mich so herausgefordert hat, habe ich angefangen an eben diesem mehr zu arbeiten.

1) Die Kunst des Schlenderns

Klingt vielleicht verrückt, doch ja, ich schlendere bzw. Ich versuche es. So gut ich nur kann habe ich versucht damit aufzuhören mich zu hetzten. Egal ob das an der Arbeit ist, auf dem Weg nach Hause oder sonst wohin. So gut ich kann versuche ich mich daran zu erinnern mein Tempo zu drosseln und langsamer zu gehen. Und was soll ich sagen? Es macht einen Unterschied. Es reduziert tatsächlich den Stress. Verringert die Hektik und - und das ist vielleicht das wichtigste - bringt den Spaß ins Leben zurück. Plötzlich komme ich abends zum Herzensmann nach Hause und bin nicht gestresst und hektisch und gedanklich noch bei der Arbeit. Stattdessen bin ich ruhiger, entspannter, ja, bereit für den Feierabend. Natürlich, das klappt nicht jeden Tag und das muss es auch nicht. Es ist ein Prozess, so wie alles. 

2) Mich organisieren

Ich habe es ja eben schon erwähnt, doch ich muss es einfach nochmal tun (weil ich ein Schreibwarennerd bin). Ich habe wieder begonnen mich besser zu organisieren. Nehme mir jeden Tag Zeit mich kurz hinzusetzen am Abend (oder oft auch erst am Morgen) um meinen Tag zu planen, mich kurz zu sammeln und - und das ist das wichtigste - meine Notizen auch wirklich anzusehen. Denn so komisch es auch klingt, ich habe oftmals einfach meine eigenen Listen und Notizen nicht gelesen. Sie zwar voller Liebe geschrieben, doch dann komplett ignoriert. Naja, wenn diese aber als Speicher funktionieren sollen, dann muss ich sie lesen, sonst funktioniert das System halt nicht. 

Der größte Schritt in all dem war wohl, dass ich mich wieder auf das Wesentliche konzentriert habe. Ich habe all die wunderschönen Post It‘s, Stifte und Color Codes beiseite gelegt und mich auf das wesentliche besonnen: meinen Lieblingsstift und ein paar Marker. Und es funktioniert. Klar, jetzt sieht mein Kalender nicht aus wie auf all den wundervollen Instagram Accounts oder Pinterest Bildern, doch er funktioniert. Er lebt und wird mit Leben gefüllt. Und das ist das wichtigste. 

3) Besinnen auf das Einfache

Das gilt übrigens für viele Bereiche. Ich habe einige Dinge wieder vereinfacht. Egal ob Routinen (dazu gleich mehr), Kalender oder ja, selbst hier, den Blog. Na klar liebe ich es richtig schöne Fotos für einen Artikel zu machen, doch die Wahrheit ist, dass ich mir damit im Weg stand. Weil ich nun mal nicht immer die Zeit hatte eben solche Bilder zu produzieren. Ebenso habe ich keine Lust auf aufwändige Grafiken für Pinterest, Instagram oder sonstiges. Also habe ich den Prozess vereinfacht. Meistens sitze ich in einem Café, schreibe hier auf meinem Tablet (weil das so viel leichter zum Tragen ist), schieße ein Foto von meinem Kaffee und nutze dies als Grafik. Ja, am Ende sind es dann immer Kaffee Fotos, doch was soll‘s? Das sind eh die Fotos, die ich am meisten liebe. Doch nicht nur hier, ich habe viele Routinen und Prozesse vereinfacht…ehrlicherweise oft auch den ganzen Instagram-Einfluss weggelassen. Es braucht nicht xy Produkte um glücklich oder gut genug zu sein. Die Wohnung muss nicht wie auf all den Fotos aussehen um für dich ein Wohlfühlort zu sein. Du brauchst nicht all die Produkte. Ja selbst in meinem Umfeld habe ich aussortiert: Klamotten, Schreibwaren, Taschen, Geschirr… all der Ballast durfte gehen. Befreiend!

4) Die Morgenroutine 

Auch diese habe ich vereinfacht. ich weiß noch wie ich vor Jahren diese mega ausführliche Morgenroutine hatte, mit Meditation, Schreiben, Lesen, Affirmationen und was alles. Ich habe es geliebt. Wirklich. Und eines Tages will ich sie vielleicht zurück. Doch jetzt gerade? Jetzt gerade ist nicht dieser Moment. Jetzt gerade reicht es mir zwanzig Minuten in mein Tagebuch zu schreiben, mein Ingwer-Zitronen- Wasser zu trinken und - ganz neu - mein Riechtraining zu machen. Das ist alles was ich brauche…und ich brauche es wirklich. Denn nachdem ich gestern und heute meine Morgenroutine ausfallen ließ, habe ich das wirklich schnell bemerkt. Ich fühlte mich weniger geerdet, war hektischer und weniger stark in meiner Mitte. Also zack, sie darf zurück. 

5) Du kannst nicht alles gleichzeitig machen

Und zu guter Letzt, die eine Erkenntnis aus den letzten Tage: Du kannst nicht alles gleichzeitig machen. Das habe ich wirklich gemerkt. Und ey, das ist okay. Das musst du auch nicht. Ich kann gerade nicht ein riesiges Projekt durchziehen, gleichzeitig ständig kreativ arbeiten, Sport machen, und und und. Das funktioniert so nicht und ich glaube es ist irgendwie auch wichtig das wieder zu erkennen. Vielleicht weil es oftmals so aussieht als würden andere alles gleichzeitig schaffen. Doch ich glaube, in Wahrheit, können auch sie das nicht. 


Die Tasse Kaffee ist leer und der nächste Termin rückt näher. Ich glaube also es ist Zeit das Tablet wieder zuzuklappen. Ich danke dir dafür, dass du hier vorbei geschaut hast. Ich bin wahrlich stolz darauf, dass ein neuer Artikel entstanden ist. Ganz ehrlich bei allem auf meiner Liste habe ich damit eigentlich nicht mehr gerechnet. 

Ich wünsche dir das schönste Wochenende. 

Von Herzen geschrieben,

Ronja 

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