Die Angst spüren und es trotzdem tun

Sonnenuntergang am Meer in Graal-Müritz, Ostsee

…vielleicht klingt das für dich lächerlich, doch tief in mir, weiß ich, dass es nicht so ist. Ich denke, dass du mich verstehst und ich denke, dass du auch Situationen kennst in denen du dich vor etwas herum drückst anstelle davon es endlich zu tun…

Hallo du Herzensmensch,

ungefähr drei Stunden bin ich jetzt um meinem Schreibtisch herumgeschlichen – wenn man es genau nimmt, dann sogar noch länger, denn gestern spielte ich ein ähnliches Spiel. Hier und da etwas tun, doch nicht zum Kern der Dinge kommen. Ich habe es noch nicht als Liste zusammengefasst, doch ich denke die Liste der Dinge, die es gerade zu tun gilt ist lang. Sehr lang sogar. Es gibt vieles was ich schreiben will, was ich recherchieren will, was ich planen und durchdenken will. Warum tue ich es also nicht?

Wegen der Angst.

Schlicht und „einfach“, wegen der Angst.

Zum Beispiel davor zu versagen. Denn einer der großen Punkte auf der Liste? Das Buch-Projekt, von dem ich auch im letzten Beitrag sprach – im Übrigen fällt mir gerade beim erneuten Durchlesen auf, dass es auch letzte Woche um die Angst im Beitrag ging. Ganz einfach, weil es gerade ein Thema für mich ist.
Warum aber Angst beim Buch-Projekt? Weil ich ja versagen könnte. Vielleicht bin ich gar nicht so gut im Schreiben wie ich es mir manchmal denke. Vielleicht interessiert es auch schlichtweg niemanden. Vielleicht wird es kein Erfolg...
Es gab heute beispielsweise auch ein Telefonat zu führen. Auch davor drückte ich mich herum. Auch hier, Angst. Die Angst vor der Antwort, die ich ersuchte. Die Angst davor mich selber zu offenbaren. Die Angst davor etwas falsches zu sagen oder zu tun...

Vielleicht klingt das für dich lächerlich, doch tief in mir, weiß ich, dass es nicht so ist. Ich denke, dass du mich verstehst und ich denke, dass du auch Situationen kennst in denen du dich vor etwas herum drückst anstelle davon es endlich zu tun. Vielleicht gestaltet sich sogar dein ganzes Leben so – und hey, da ist von meiner Seite keinerlei Wertung drin! Ich kenne das, wie du ja gerade merkst. Mir selber fällt es schwer. Was denn eigentlich? Ich glaube für mich selber einzustehen und auch meinen Impulsen zu vertrauen.
Genau darum ging es schlussendlich heute. Im Telefonat wollte ich für mich selber und meine Entscheidung einstehen. Und der ganze Prozess des Schreibens liegt begründet auf meiner inneren Stimme, die mir immer wieder dazu die Impulse gibt. Denn ich habe nichts davon – ich verdiene kein Geld damit, ich habe kein riesengroßes Following, das jederzeit mein Ego pusht... ich habe „nur“ den Prozess an sich, den ich liebe....was im Übrigen das größte von allem ist.

Trotz der Angst, am Ende habe ich es doch getan. Sitze hier und schreibe dir (eine wunderbare klassische Playlist im Ohr), bin bereit gleich das Buch-Projekt zu öffnen und habe das Telefonat bereits geführt. Was hat mich also am Ende doch hierhin gebracht? Ein kleines Selbstgespräch und irgendwie, so kam mir eben der Gedanke während meiner Tagebuch-Session, ist es an der Zeit für mehr davon. Zeit für Selbstgespräche in denen wir uns endlich sagen was wir jeder unserer besten Freundinnen sagen würden.

Bild von einem Zitat über das Handeln trotz Angst

Das es nämlich nichts zu verlieren gibt. Ich kann jetzt noch Tage, Woche, Monate, Jahre meinen Computer anstarren...dann wird folgendes passieren: Nichts. Ich werde alt werden, doch weder wird mein Buch fertig gestellt, noch wird es zu einem Erfolg, noch zu einem Misserfolg. Es würde nichts passieren. Doch wenn ich es wage, dann stehen die Chancen 50:50. Eigentlich genug um loszulegen und es einfach zu probieren, denn – und diese Erkenntnis war in letzter Zeit groß – Egal was passiert, die Welt wird sich immer weiter drehen

So einfach und banal, doch so wahr. Völlig egal was passiert, völlig egal vor welcher großen Entscheidung du gerade stehst, die Welt dreht sich weiter. Selbst nach dem größten Misserfolg (eine meiner Ängste) wird dein Leben weiter gehen. Und selbst wenn du etwas falsch machst (eine meiner noch größeren Ängste), die Welt wird sich trotzdem weiter drehen und du weiterleben. Denn das verrückte ist ja, egal vor welchem großen Schritt du auch stehst, wenn man es ganz nüchtern runterbricht gibt es eigentlich meisten kein großes Risiko. Das in Momenten, in denen mich die Angst zu lähmen droht ,so runter zu brechen, hilft mir ungemein. Ich meine ich sitze gerade hier und schreibe, oder etwa nicht? Ich glaube sogar ich bin bereit um meine Pause auf den sozialen Medien zu beenden....doch um das zu erfahren, musst du wohl auf meinem Instagram Account vorbei schauen ;)

Nimm die Angst bei der Hand und geh trotzdem den ersten Schritt.
— Ronja, Von Herzen Geschrieben

Und wenn du magst, dann teile doch in den Kommentaren wie dieser erste Schritt aussehen kann.

Von Herzen geschrieben,
Ronja

P.s. Das Bild stammt von einem wunderschönen Osterwochenende an der Ostsee mit dem Herzensmann :)


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