Sei der Gestalter deines Lebens

Ich lasse geschehen

anstelle davon geschehen zu lassen.

Hallo du Herzensmensch,

es ist Freitag. Es ist Feierabend. Es ist Café-Schreibzeit. Ich liebe es und habe mich den ganzen Tag, nein, die ganze Woche darauf gefreut. Denn die letzte Schreibzeit ist jetzt leider schon wieder etwas her.
Ich glaube ich bin auch dahinter gekommen. Zwei Dinge halten mich immer wieder vom Schreiben ab.
Ausreden.
Und die Dinge zu kompliziert machen.

Lass es mich ein bisschen genauer erklären. Fangen wir mit letzterem an, wobei ich fast das Gefühl habe ich hätte so etwas in der Art hier schon mal gesagt. Diese Webseite hier, diese Texte, sie sind meine Leidenschaft, mein Hobby, das Größte. Doch die Sache ist die, sie sind erstmal nur ein Hobby, nichts was den Ansprüchen von xy genügen muss. Nicht mit dem selben Druck und Stress behaftet wie Aufgaben an der Arbeit. Doch indem ich die ganze Sache verkompliziere, wird es das. Wenn ich anfange zu glauben ich müsste professionelle Fotos einsetzen, den ganzen Text doppelt und dreifach lesen, am besten noch gegenlesen lassen, ja, wenn ich das mache, dann mache ich alles noch tausendmal komplizierter. Und am Ende? Da fange ich es erst gar nicht an. Weil es nun mal nicht zu meinem Alltag passt. Die Frage an dich also: wo machst du es noch komplizierter? Beim Wohnungsputz zum Beispiel, weil du denkst alles an einem Tag machen zu müssen? Beim Erschaffen eines Organisationssystems, weil du denkst, dass es xy Kriterien entsprechen muss? Beim Kochen, weil du denkst, dass jedes Essen aus mindestens drei verschiedenen Gerichten bestehen muss?

Kommen wir also zu den Ausreden. Muss ich da überhaupt viel zu sagen? Haben wir sie nicht alle immer auf Lager? Beim Sport zum Beispiel. Wer hat da nicht schon gedacht „Heute kann ich kein Sport machen, weil ich zu müde bin/etwas angeschlagen bin/zu erschöpft bin…“. Ja, ertappt. Die Sache ist nur die, meistens sind es einfach nur Ausreden. Klar ist man wirklich auch mal angeschlagen, doch oftmals ist man es nicht und benutzt einfach nur als Ausrede. Auch beim Schreiben geht es mir so. Als ich mich hingesetzt habe, dachte ich noch ich wäre zu müde, zu erschöpft von der Woche, zu wenig Inspiration. Die Sache ist nur die: Ich erschaffe meine Inspiration. Klar, manchmal küsst mich die Muse, doch oftmals kommt die Inspiration vor allem bei eins: Schreiben. In dem Moment in dem ich meine Worte zu Papier bringe, der Stift das Papier berührt, da kommt sie dann plötzlich die Inspiration. Und das nicht auch bei anderen Sachen oftmals so? Beim Putzen zum Beispiel. Erst keine Lust und dann das letzte Schränkchen aussortiert und geputzt.

Jetzt sind wir aber nun mal hier. Ich schreibe, tippe fleißig vor mich hin und freue mich darüber, dass ich diesen Moment erschaffen habe und genau darüber habe ich in den letzten Wochen viel nachgedacht. Die eigene Woche bewusst zu gestalten. Ich glaube tatsächlich meine Kollegin hat mich auf den Gedanken gebracht, bzw. Sie zu erleben und zu beobachten hat es getan. Denn eines fand ich ungemein faszinierend. Egal wie stressig unser Arbeitsalltag auch ist, sie hat immer eine immense Freude auf ihre Aktivitäten außerhalb der Schule verströmt. Eine wahre Vorfreude auf ihr Training. Ihre Datenight. Die Rezepte, die sie am Wochenende kochen will. Eine unglaubliche Vorfreude darauf. Und das brachte mich zum Grübeln. Freute ich mich so auf meine Vorhaben in der Woche?

Ich musste mir eingestehen, dass es nicht so war. Dass ich eine solche Woche nicht empfand. Denn, und hier ist es nun, ich gestaltete meine Woche nicht so gezielt und aktiv. Was verrückt klingen mag, da ich meinen Filofax ja so sehr liebe und jeden anderen Kalender auch. Trotz all der Planner-Liebe hatte ich nicht das Gefühl meine Wochen aktiv zu gestalten. Dieser Café-Schreibzeit zum Beispiel, sie ist nicht entstanden, weil ich sie aktiv geplant habe, sie ist entstanden, weil zwischen Feierabend und meinem nächsten Termin nun mal etwas Zeit liegt. Mich hat das echt ins Grübeln gebracht. Denn einerseits beschweren wir uns alle über zu wenig Zeit - ich auch - und andererseits nutze ich meine Zeit gar nicht aktiv. Ich lasse geschehen anstelle davon geschehen zu lassen. Verstehst du wie ich das meine? Deshalb meine Frage: wie sieht das bei dir aus?

Denn klar, in dem Moment indem ich mir aktiv Zeit für die Dinge nehme, die ich liebe, steigt direkt mein Wohlbefinden um 100%. Denn ich bin in dem glücklichen Abschnitt in meinem Leben, in dem ich herausgefunden habe was mir Freude bringt und was mich ohne Ende erfüllt. Vor 12 Jahren wusste ich es noch nicht. Doch am Ende tue ich es oftmals trotzdem nicht. Weil ich bislang nun mal nicht begriffen habe, dass es an mir liegt. An mir liegt die Ausreden zu erkennen, die limitierenden Glaubenssätze und Lösungen zu finden. Aktiv ins Erschaffen zu gehen. Und dann, ganz plötzlich entsteht da auch diese riesige Vorfreude in mir, die meine Kollegin so oft zeigt. Klar, weil da Raum für die Dinge ist, die ich so sehr liebe.

Und damit beende ich diese wundervolle Schreibzeit und sage: bis ganz bald.

Von Herzen geschrieben,
Ronja

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Stellst du dich hinten an? (Und die Sorge, dass der Kuchen nicht gelingt)

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Muss es wirklich immer “perfekt” sein?