Long Covid: Ein Jahr der Heilung und des Wachstums

 
Long Covid Reha an der Ostsee

Das Bild entstand während meines Aufenthalts in der Rehaklinik

 

Hallo du Herzensmensch,

Am heutigen Tag, an dem ich diese Zeile tippe, was nicht der Tag sein wird, an dem du diese Zeilen liest, ist es genau ein Jahr her, dass ich zu einem sechswöchigen Aufenthalt in einer Rehaklinik an der Ostsee aufbrach. Ein Jahr. Unglaublich. 

Damals, vor genau einem Jahr, auf dem Weg zur Rehaklinik, begann meine Heilungsreise. Ein Jahr der Heilung, nachdem ich mich Weihnachten 2020 mit dem Coronavirus infizierte, meinen Geruchs- und Geschmackssinn verlor und sodann an Long Covid mit verschiedenen Symptomen erkrankte. 

Vor einem Jahr war mein Aufenthalt in der Rehaklinik mein einziger Lichtblick in einer unglaublich dunklen Zeit. 


Ich habe heute schon viele Worte diesbezüglich geteilt. Mit dem Herzensmann, als wir zu Abend aßen. Mit Herzensfreundinnen in Sprachnachrichten und FaceTime Calls und auch mit meiner kleinen Runde Herzensmenschen auf Instagram. Doch wie du vielleicht weißt, erreiche ich bei Instagram oftmals mein Limit. Es ist einfach nicht der Ort, um mit getippten Worten Geschichten zu erzählen. Als ich es mir gerade also mit meinem Tablet auf dem Schoß im Bett gemütlich machte, wusste ich, dass da noch mehr Worte, ausführliche Worte, aus mir fließen wollten. Und so sind wir hier. Bei einem neuen Beitrag zu meiner Erfahrungsreise mit Long Covid
- Für weitere Beiträge zu dem Thema kannst du hier und hier und hier vorbei schauen.

Mein Leben mit Long Covid

Wie gesagt, es ist genau ein Jahr her, dass ich zur Reha aufbrach. 

Zu dem Zeitpunkt hatte ich bereits seit eineinhalb Jahren nichts mehr gerochen und bis auf salzig, süß, sauer, scharf und bitter auch nichts mehr geschmeckt. Ich konnte keinen intensiven Gesprächen mehr folgen, verlor meist nach zehn Minuten den Faden im Gespräch. Auch lesen ging nicht mehr, nach einer halben Seite war die Konzentration futsch und selbst Filme und Serien waren nach maximal 20 Minuten nicht mehr wirklich möglich für mich. Sport und körperliche Bewegung waren eigentlich nicht mehr existent. Von den Ausfällen im Job will ich gar nicht mehr anfangen. Ich war ziemlich am Ende zu dieser Zeit. Versunken in Dunkelheit. Ich war unglücklich. Hoffnungslos und gefangen in Selbsthass und Zweifeln. Nur sehr wenig Licht in meinem Inneren. 

Meine Heilungsreise

Wenn ich jetzt also zurückblicke, kann ich überhaupt nicht glauben, was für einen Weg ich in diesen letzten zwölf Monaten gegangen bin. Geradewegs bergauf. Der Aufenthalt der Reha war der Startschuss für meine Heilungsreise. Vielleicht nicht, was meine zwei Sinne anging, doch vor allem meine Innenwelt. In vielerlei Hinsicht habe ich mein Leben seitdem komplett auf den Kopf gestellt. Ein wahrlich herausfordernder Prozess, bei dem ich mich vielen Hürden entgegenstellen musste. Doch weißt du, was ich heute sagen kann und was Long Covid mir eigentlich auch schenkte?


 
Bestärkendes Zitat um dich zu motivieren über dein Leben zu bestimmen
 

Ich glaube, das ist das größte Geschenk, das ich durch meine Reise mit Long Covid lernen durfte. Das ist die Essenz dessen, was seit einem Jahr unablässig passiert. Einfach ist es nicht, weil nicht jedermann immer mit mir geht, doch nichts hat mich je glücklicher, erfüllter und zufriedener gemacht. Und nachdem mir durch Long Covid eben jene Zufriedenheit, jene Erfüllung genommen worden war, weiß ich es heute mehr zu schätzen denn je. Das ich mich jeden Tag darum bemühe meinen Weg zu gehen.

Es sind kleine Momente. Kleinstes Alltagsgold (ein Begriff, der mir vor kurzem über diesen Instagram Kanal begegnet ist). Alltagsgold, das jetzt unendlich viel mehr glitzert als zuvor. 

💛 Das erste Mal seit zwei Jahren, dass ich diese Saison wieder Erdbeeren essen möchte. Letztes Jahr? Ungenießbar. Wässrig, geschmacklos, bäh, weil mein Geschmackssinn noch nicht wieder entwickelt war. Dieses Jahr? Zwar nicht wie vor Long Covid und dennoch wieder köstlich. Ich will nicht wissen, wie viele Kilogramm Erdbeeren ich dieses Jahr verputzt habe.

💛 Meine geliebte Lavendelseife, die die letzten zwei Jahre furchtbar eklig war, entfaltet endlich wieder einen wundervollen Geruch. 

💛 Der Morgen am Wochenende, in denen der Herzensmann mir Kaffee ans Bett bringt, ich ihn entspannt genießen und dabei wieder lesen kann. 

💛 Herzensgespräche, die ich wieder führen kann, ohne den Faden zu verlieren. Meine volle Aufmerksamkeit wieder meinen Herzensmenschen schenken kann. 

💛 Ohne Probleme 45 Minuten auf dem Crosstrainer zu stehen oder meine geliebte Treppensteig-Terror-Maschine empor zu klimmen (keine Ahnung wie diese Maschine offiziell heißt). 

Das sind Momente des Alltagsgolds für mich. Momente, die seit Long Covid so viel mehr Bedeutung haben und ich bin unendlich dankbar, dass ich sie wieder genießen kann. 

Was sind deine Momente Alltagsgold im Leben?

Von Herzen Geschrieben,
Ronja


 
Cover für einen Beitrag über Long Covid und die Heilung danach
 
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